Man muss kein Informatiker oder Internet-Spezialist sein, um zu wissen, dass Google seit Jahren zu den Pionieren der technologischen Entwicklung gehört. Entsprechend lohnt es sich, stets ein Auge auf die zukünftigen Projekte des kalifornischen Online-Riesen zu haben. Wobei wir auch schon beim Thema wären, denn mit Google-Lens wird ein neuer Versuch gestartet, die Internet-Suche um einen Sehsinn zu erweitern. Google-Fans werden sich an die Google-Goggles erinnern, die zwar vereinzelt Nutzer fanden, sich der Masse aber nicht erschließen konnten.
Nachdem die neue Google-Komponente letzten Mai präsentiert wurde, ist das neue Feature nun endlich benutzbar. An Googles Stand auf dem OMR-Festival konnte ich die Innovation erstmals ausprobieren und mir aus erster Hand Informationen darüber geben lassen.
Wie Google-Lens den Umgang mit dem Internet revolutionieren soll
Im Kern ist die Idee hinter Googles neuem Feature nicht komplett neu. Seit Jahren bemühen die Kalifornier sich, die Erkennung von Bildern, Objekten und sogar Personen zu optimieren und in die marktführende Suchmaschine zu integrieren. Statt eine solche Funktion in einzelne Apps zu integrieren, setzt Google nun erstmals auf eine Datenbank, auf die externe Anbieter und Programme zugreifen können. Sowohl zum Abruf von Informationen als auch zum Hinzufügen neuer Datensätze. Die programmunabhängige Datenbank macht es zudem auch möglich, sie mit einer künstlichen Intelligenz zu verknüpfen.
Die Zukunft von Google-Lens
Eine erste Berührung mit der neuen Technologie zeigt mir, dass sie noch in den Kinderschuhen steckt. Am besten funktioniert Google-Lens aktuell mit Texten oder einzelnen Worten, die man der Smartphone-Kamera zeigt. In dieser Phase hätte man als Nutzer kaum einen Mehrwert, abgesehen von einigen wenigen Tastenschlägen, die man bei der Eingabe eines Suchbegriffs spart.
Gleichzeitig fasziniert es mich, über das Potential dieser neuen Funktion nachzudenken. In Zusammenhang mit dem unglaublichen Tempo, in dem sich digitale Technologien entwickeln, dürfte es nicht mehr all zu lange dauern, bis die Kameras unserer Smartphones sich intelligent verhalten und wissen, auf welches Gebäude, welche Person oder welchen Kleidungsartikel sie gerichtet sind. Spätestens dann wird sich zeigen, wie es um Googles Investition steht. Doch bis dahin bleibt uns, wie so oft bei digitalen Innovationen, nur der gespannte Blick in die Zukunft.